Arizona
Hier treffen sich die 4 Bundesstaaten Colorado, Utah, New Mexico und Arizona. Da der Eintritt für uns aber zu teuer ist um am 4 Corners Monument zu stehen besuchen wir ganz kurz New Mexcio, bevor wir dann durch Utah weiterreisen.
In Bluff (Utah) machen wir einen Fotostopp, mitten in einer Schlucht stehen die leuchtend gelben Herbstbäume an einem schönen Fluss umgeben von roten Felsen. Der Ort gefällt uns so gut das wir gleich bleiben. Wir besuchen noch das Fort Bluff Museum, was uns in die Zeit der ersten weissen Siedler zurück versetzt. Ausserhalb der Stadt neben dem San Juan River bleiben wir. Mit unserem netten Nachbaren Victor geniessen wir einen Abend am Feuer. Nachts wird es kalt und der Herbst ist auch in der Wüste angekommen.
Unweit von Bluff befindet sich das Valley of Gods. Dies ist ist eine Ebene auf dem Colorado-Plateau auf 1900 Metern. Ähnlich wie das bekanntere Monument Valley gibt es Sandsteintürme und Felsnadeln. Die Sonne strahlt und der Himmel hat ein weites blau, wenn man durchs Autofenster hinaus in die Wüste schaut erwartet man beim Aussteigen keineswegs die 0 Grad Celsius.
Die verschiedenen Felsformationen tragen phantasievolle Namen wie; Sieben Seeleute, Schlachtschiff-Felsen, Dame in der Badewanne, Rudolph and Santa Claus, sowie De Gaulle und seine Truppen. Bei einigen braucht es mehr Fantasie als bei andern um die Figuren darin zu entdecken.
In der Nähe der Stadt Mexican Hat, übernachten wir am Mexican Hat Rock. Tatsächlich sieht auch dieser aus wie ein übergrosser Sombrero. Beim Spaziergang durch den Canyon begegne ich zuerst einer Familie von Rehen. Das Erste bleibt stehen und schaut mich neugierig an, ein zweites kommt dazu dann noch ein drittes. Alle drei stehen sie nun dicht an dicht und scheinen mich gleichermassen fasziniert und abwartend zu betrachten wie ich sie. Später biege ich um die Ecke und und direkt vor mir bleibt ebenso erschrocken ein Schakal stehen. Ich stehe noch stocksteif da als der Schakal reagiert und das Weite sucht. Mit grossen Sprüngen rennt er die Böschung hoch. Bis er ganz oben am Canyon angelangt ist. Danach schaut er lange auf mich runter. Ein magischer Ort diese Schlucht mit vielen tierischen Begegnungen.
Ebenso magisch ist am nächsten Tag das Monument Valley. Früh morgens fahren wir los und bei Sonnenaufgang stehen wir am Forrest Gump Point. Alle die diesen Film kennen und ebenso lieben wie ich, denen ist diese Szene bekannt. Forrest rennt 3 Jahre, 2 Monate, 14 Tage und 16 Stunden quer durch Amerika. Sn dem Punkt beim Monument Valley meint er, jetzt sei die Zeit gekommen, genug gerannt. Er bleibt stehen, beschliesst nach hause zu gehen und dreht um.
Nie hätte ich erwartet als ich den Film immer und immer wieder geschaut habe, das ich irgendwann hier vorbei kommen würde.
Im Monument Valley sind wir in Arizona angekommen und als nächstes auf der To Do Liste steht Page. Dort besuchen wir den Glen Dam, nach dem berühmten Hoover Dam ist er die 2. grösste Staumauer in den USA. Wieder sind wir also am Colorado River, der oberhalb der Staumauer zum Powell Lake wird. Schon von weitem sieht das viele Wasser unnatürlich aus in der Wüste.
Ein weiteres Highlight in der Nähe von Page, ist der Horse Shoe Bend. Der Name verrät es schon ein wenig, hier macht der Colorado River einen Bogen in Hufeisenform.
Nicht umsonst ist dies eine grosse Touristenattraktion, es ist wirklich ein atemberaubendes Naturwunder.
Am Marble Canyon überqueren wir den Colorado River. Die Navajo Bridge ist auch ein echtes Kunstwerk. Gleich neben der Brücke hausen einige seltene Kondors. Der Kondor gewinnt wohl keinen Schönheitswettbewerb, aber er kann eine Flügelspannweite bis zu 3 Metern erreichen, was ihn zu einem der grössten Flugvögel der Welt macht.
Der Sonnenaufgang am Marble Canyon ist wunderschön, die Felsen werden feuerrot und wir geniessen den Spaziergang in der morgenfrische.
Falls man sich nicht schon im Monument Valley oder am Horse Shoe Bend in die Natur von Arizona verliebt hat, so geschieht es ganz bestimmt am Grand Canyon. Den nicht umsonst hat die Schlucht diesen Namen bekommen und verdient.
Wir beginnen unsere Erkundung des Nationalpark am Desert View Watchtower. Dann geht es mit einigen Stopps weiter bis zum Grand Canyon Village. Dort buchen wir gleich eine Nacht auf dem Camping. Glücklicherweise ist die Hochsaison vorbei und es sind noch viele Plätze frei. Will man den Park früher im Jahr besuchen, muss man den Campingplatz unbedingt reservieren. Am Strassenrand und auf dem Campingplatz kann man Rothirsche beobachten. Auch ist das ganze Gebiet runt um den Canyon sehr bewaldet, was ich nicht erwartet habe.
Bei der coolen App Komoot mache ich mich schlau welche Wanderung wir morgen unternehmen könnten. Beim Sonnenaufgang am Canyon fallen einem die wunderbaren Farben an den Felsen auf und wie die Sonne langsam den Canyon hinunter wandert. Was mich daran erinnert das ich auf keine Fall hinunter in die Schlucht wandern will. Die Wege sind steil, was ja noch ok wäre, aber schwindelfrei scheint mir das Ganze auch nicht zu sein. So laufen wir gemütlich vom Hermit Point 8km bis zum Mohave Point am Rand entlang mit Ausblick über den unglaublichen Grand Canyon. Wir sind verzaubert von der Umgebung.
Schon in Alaska, als wir amerikanischen Boden betreten haben, kauften wir einen Nationalparkpass der 1 Jahr gültig ist. Die 80 Dollar haben sich schon tausendfach gelohnt. In vielen grösseren Nationalpark ist da sogar ein Bussystem inklusive, so auch hier. Der Grand Canyon ist definitiv einer unserer liebsten Nationalparks geworden.
Wir fahren vorbei an Flagstaff nach Sedona. Dies scheint das Wanderparadies von Arizona zu sein. So machen wir auch hier zwei kurze Wanderungen. Die Gegend gefällt uns auch enorm.
In Cordes angekommen ist auch die Wärme zurück. Was sich schon langsam in Sedona abgezeichnet hat, ist hier nun vollkommen, 25 bis 30 Grad und nachts angenehme 15 Grad.
Seit wir in der Wüste sind habe ich darauf gewartet die grossen Kakteen zu sehen. Die sogenannten Saguaros sind sogar noch grösser als ich sie erwartet haben. Dazu kommt das sie wirklich verschiedene und aussergewöhnliche Formen haben, die mich oft zum schmunzeln bringen. Weil die Pflanze mich so fasziniert hat, habe ich folgendes auf Wikipedia gelesen über den 🌵. Blühfähig wird der Saguaro mit etwa 40 Jahren und 2,5m Höhe, die ersten Zweige erscheinen im Alter von etwa 65 Jahren in etwa 6m Höhe. Eine 16m große Pflanzen ist in etwa 220 Jahre alt.
In Scottsdale besuchen wir einen weiteren Freund von Yannick. Scottsdale ist ein Vorort der Stadt Phoenix. Hier gibt es so einiges zu entdecken. Auch die Old Town von Scottsdale ist sehenswert und hat Flair. Am Verde River schlagen wir unser Camp auf. Nachmittags trabt ein Wildpferd vorbei. Und abends, wir spülen gerade unser Geschirr, da höre ich es draussen in den Büschen rascheln. Ein Stinktier! Wow, das ist das erste Mal für uns, jetzt bloss leise sein und es ja nicht erschrecken. Schliesslich wollen wir keine Stinkwolke im Auto. Vorsichtig schliessen wir das Fenster und beobachten das Tier noch eine Weile. Das Stinktier hat viele Pfotenabdrücke rund um unser Auto hinterlassen, aber zum Glück keine Duftspur. Am Lake Pleasant begegnen wir dann noch Wild Esel. Die sind ebenfalls nicht scheu und ein Tier streckt den Kopf gleich auf unseren Tisch und schnuppert ob wir wohl was zu essen haben. Da wir noch beim Apero verweilen ist glücklicherweise nichts da was stibitz werden könnte, so zieht der Esel weiter. Am Morgen beobachten wir eine Eselin mit Baby. So süss!
Wir verabschieden uns von unseren Freunden und dem sonnigen Phoenix.
Von Yuma aus geht es weiter nach Tecate, zur mexikanischen Grenze. Wie es mit dem Grenzübergang läuft erfahrt ihr beim nächstenmal.
Colorado
Eine Kleinstadt in Colorado namens Rifle, ja man schreibt das wie Gewehr auf Englisch. Auf dem Campingplatz lernt Yannick dann auch noch einen Waffenverkäufer kennen. Klingt irgendwie wie der Anfang eines Witzes. Aber die Bewohner von Rifle sind stolz, denn es gibt nur ein Rifle in den ganzen USA, was eigentlich verwunderlich ist. Jedenfalls sind die Leute sehr nett und die Gegend ist hübsch.
Danach überqueren den Vail Pass und fahren auf 3’500 m.ü.M. mitten durch die Rocky Mountains. Die Passstrasse ist vierspurig! Sehr praktisch da viele Lastwagen den Pass hochkriechen, beim überholen muss man aber reichlich auf die Tube drücken, denn schon kommt der nächste Rennfahrer von hinten. Die Amerikaner fahren immer zügig, anscheinend auch in den Bergen.
In Edwards machen wie einen kurzen Kaffeehalt, die Heimatstadt von Mikaela Shiffrin.
Der nächste Ort ist Beaver Creek. Wer Skirennen schaut, ist das ein Begriff. Kein Wunder also kann die Gute so toll Skifahren.
Bevor es vom Pass runtergeht kommt noch eine alte Dampflock den Hang hochgerattert. Da wollen wir schon kurz zusehen. Fast so Idyllisch das es eine Modeleisenbahn sein könnte.
Denver liegt auf 1’600 Metern und trägt deshalb den Spitznamen «Mile High City».
Unser Ziel ist Colorado Springs, die Stadt ist sogar auf 1’830 m.ü.M. So bleiben wir in der nächsten Zeit auf dieser Höhe und müssen uns wohl auf ein Höhentraining einrichten. Den wir werden für eine Woche in einem Airbnb wohnen. Es ist toll mal wieder eine normale Küche zu haben, ein Sofa und ein grosses Bett. Gleichzeitig können wir alles am Campervan erledigen was erledigt werden muss.
Grosses Putzen, den Duschvorhang waschen und die neue Dusche montieren. Dazu kommt noch eine neue Einrichtung: eine Ablage über der Führerkabine. Toll wie das gleich mehr Stauraum generiert.
Auch können wir uns in der Küche richtig austoben und kochen mal Lasagne, mal Rösti. Gerichte die im Camper nicht ganz so praktisch sind.
Dazwischen bleibt noch genug Zeit uns ein NHL Preseason game anzuschauen. Die Colorado Avalanche gegen den Stanley Cup Gewinner 2023 Vegas Golden Knights. Der Abend fängt gut an, denn wir bekommen den 30 Dollar Parkplatz gratis. Da Yannick zu dem Parkeinweiser sagt: «Wir sind extra aus der Schweiz angereist um das Spiel zu sehen, können wir gratis Parken?» Der junge Einweiser zuckt die Schultern und antwortet lächelnd: «Klar, warum nicht» und winkt uns durch. Die Avalanche gewinnen in der Ball Arena 3:2. Tolles Spiel und das Gashorn bei jedem Tor ist beeindruckend laut.
Auch das Baseballspiel der Colorado Rockies gegen LA Dodgers ist ein cooler Abend. Trotz der Niederlage der Rockies. Wir haben die Tickets von einem Freund von Yannick geschenkt bekommen und freuen uns so doppelt über unser erstes Baseballspiel.
Wir mögen die Altstadt von Colorado Springs sehr und besuchen dort das
Wild West Ghost Town Museum und die Brauerei.
Etwas ausserhalb von Colorado Springs befindet sich der Garden of Gods. Zwischen den hohen roten Felsen gibt es eine schöne Aussicht auf den Pikes Peak, den Hausberg der Stadt.
Der Zeitvertreib in der Stadt ist abwechslungsreich vom spannenden Minigolfkurs, über shopping im Outlet bis hin zum Filmabend mit «Ein Mann namens Otto».
In und ausserhalb von Colorado Springs leben Freunde von Yannick, die wir ebenfalls noch besuchen. Vor über 11 Jahren hat er für einige Monate hier gearbeitet und er freut sich sehr die Leute wiederzusehen.
Im Blackforest dürfen wir noch im Garten eines Freundes stehen. Ein friedlicher Ort wo morgens noch die Rehe im Garten stehen.
Aber auch unterwegs, viel näher an der Stadt, sehen wir Antilopen an der Strasse und trauen unseren Augen kaum. Antilopen in Amerika?
Die Gabelantilope ist tatsächlich ein nordamerikanischer Tier der Prärie, ist aber auch in der Sonora-Wüste zu finden. Obwohl seine Gestalt an die Antilopen Afrikas erinnert, gehört er nicht zu deren Familie. Wird aber trotzdem Antilope genannt.
Wir verlassen das schöne Colorado Springs bevor es richtig kalt wird.
Zufälligerweise übernachten wir in der Nähe des Great Dunes National Parks. Der Besuch am nächsten Morgen ist wunderbar, die gelb gefärbten Bäume, die Berge und die riesige Sanddüne bieten einen unglaublichen Kontrast. Sogar kleine Kakteen und Palmen wachsen hier auf über 2’000 m.ü.M. Ich kann mich kaum satt schauen, so einen Mix habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, hinten die Bergspitzen der 4’000er und davor diese Sanddüne.
Auch der National Park Mesa Verde gefällt uns. Dort kann man die Felsenbehausungen bestaunen die vor über 700 Jahren errichtet wurden. Aber nicht nur die archäologischen Stätte sind sehenswert, die Landschaft ist es ebenso.
Cortez ist ein beschaulicher kleiner Ort und von hier aus werden wir Colorado bald verlassen, zuerst nach Utah und dann Arizona.
Utah
Wir haben Las Vegas verlassen und fahren durch die brütende Hitze Richtung Utah. In der Nähe von St. George befindet sich der Zion National Park aber auch ein kleiner lokaler Canyon. Da der National Park ausgebucht ist, sehen wir uns die Schlucht etwas ausserhalb der Stadt an. Nach 4 Tagen Luxus und Klimaanlage fühlen wir uns im kochendheissen Camper noch nicht wohl und wir buchen eine Nacht im Motel. Draussen an der Hitze zu sein ist auszuhalten wenn man neben einem Pool liegt.
Am nächsten Tag können wir wenigstens durch den Zion durchfahren und so die wunderschöne Landschaft geniessen. Der Umweg und die kurvige Strasse lohnt sich durchaus. Auch auf dem Weg zum Bryce Canyon verlieben wir uns gleich in Utah. Es sieht aus als würden gleich die Cowboys und Indianer geritten kommen.
Wir befinden uns auf einer Hochebene und ein Fluss schlängelt sich durchs Grüne. Danach kommen wieder die bizarren Felsformationen und Wüste, noch bevor wir den Bryce Canyon erreichen. Der Nationalpark Camping ist ausgebucht. Aber wir übernachten ein wenig ausserhalb des Parks. Dort darf man offiziell Campieren und bezahlt trotzdem nichts. So nahe am Park und mitten in der Natur, eine tolle Sache. Morgens knapp nach Sonnenaufgang stehen wir am Bryce Canyon.
Was für ein Ausblick! Vor uns erstreckt sich ein natürliches Amphitheater mit farbigen Felspyramiden. Als dann auch noch jemand auf einem Felsvorsprung beginnt Panflöte zu spielen, bekommen wir Gänsehaut. Vielleicht aber auch einwenig durch den kühlen Morgen, denn wir befinden uns auf ca. 2500m.ü.m.
Eine Wanderung führt uns hinunter durch den Canyon. Der Bryce Canyon wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Er ist damit eigentlich kein Canyon. Aber Wind, Wasser und Eis erodierte das Plateau zu einem großen Amphitheater mit bizarren Felspyramiden, sogenannte Hoodoos. Diese Felspyramiden erreichen eine Höhe bis zu 60 Metern.
So ist die Welt am Boden des Canyons auch eine ganz andere.
Der steile Weg zurück zur Kante des Canyons wird schweiss treibend, aber danach lockt Frühstück und Kaffee. Dabei lernen wir Tamara und Simon kennen. Sofort versteht man sich und so verbringen wir die nächsten Tage mit ihnen im Nationalparkcamping. Nach viel besprochenen Themen und gefundenen Gemeinsamkeiten wird es leider auch irgendwann Zeit sich zu verabschieden. Denn unsere Reise führt nicht in dieselbe Richtung. Während Tamara und Simon weiter nach Salt Lake City fahren, ist unser nächstes Ziel den Arches Nationalpark bei Moab. Dazwischen gibt es noch den einen und anderen wunderschönen Halt und tolle Landschaften aus dem Autofenster zu betrachten.
In der Gegend um Moab gibt es einiges zu sehen, so fangen wir bei den Gemini Bridges an und dann weiter zum Dead Horse Point.
Die Aussicht auf den Colorado River am Dead Horse Point ist grandios. Aber auch bei den Gemini Bridges hätte ich ewig stehenbleiben und in die Umgebung schauen können.
Da man ab 7 Uhr morgens eine zeitgesteuerte Eintrittskarte für den vielbesuchten Arches Nationalpark braucht, stehen wir um 5Uhr auf um vor 7 Uhr in den Park zu gelangen. Die Nacht ist pechschwarz und mondlos. Wir holpern über die Strasse bis zum Parkeingang. Langsam wird es hell und die Felsriesen wechseln ihre Farbe. Wir besuchen die verschiedenen Felsformationen, von grossen Steinbrücken bis Steinsäulen ist alles dabei.
Wir haben uns schon in Australien in die Wüste verliebt und so behält auch Utah einen Platz in unseren Herzen.
Nachdem wunderschönen Bundesstaat geht es weiter, dem Colorado River entlang Richtung Colorado.
Las Vegas
Wir sind viel zu früh um in unserem Motel einzuchecken. Deshalb halten wir das erstemal in Primm, Nevada.
Keine Ahnung was hier los ist, der Ort sieht Tod aus. Nichts hat geöffnet, Hotel, Mall und Freizeitpark alles leer und geschlossen. Also fahren wir weiter bis wir das berühmte Las Vegas sehen. Umgeben von Bergen und Wüste erscheint die Stadt vor uns.
Noch immer zu früh machen wir einen Abstecher in den IKEA. Wir brauchen eine neue Pfanne. Nach 10 Minuten und nur einem gekauft Produkt bin ich wieder draussen. Das muss bestimmt Weltrekord sein! Nun ist es auch Zeit im Motel einzuchecken. Nach 4 Monaten im Camper freuen wir uns auch wenn es eine ziemlich Absteige ist.
Natürlich wollen wir wir uns zuerst den Strip an. Leider sind wir so weit ausserhalb der Stadt das wir mit dem Auto reinfahren müssen.
Der Parkplatz ist teuer, aber bestimmt werden wir den beim gambeln wieder reinholen!
Im Venezia staunen wir, das Hotel ist das grösste in Vegas. So finden wir auch nur nach langem suchen die Gondel und “Rialtobrücke”. Danach geht es ab ins Casino. Tatsächlich haben wir Glück und gewinnen mehr als nur den Parkplatz und den Einsatz zurück. Wir schauen uns noch einwenig den Strip an und entscheiden uns als nächstes fürs Mirage, dort reicht der Einsatz nur knappe 5 Minuten. Dann geht es aus der Glizterwelt zurück in unsere Absteige.
Etwa 30km ausserhalb von Vegas gibt es den Red Rock Canyon. Die Stadt erscheint meilenentfernt und man ist mitten in der schönen Natur. Es gibt kleine und grosse Wanderungen und einen schönen Scenic Drive zu machen. Die Farben der Felsformationen sind wirklich sehr schön.
Wir bleiben 4 Nächte in Las Vegas, 2 davon aber noch in einem etwas besseren Hotel in der Nähe des Strips mit hübscher Poollandschaft.
Das Wetter ist schön warm und wir verbringen noch einige Zeit auf dem Liegestuhl. Noch nie war ich in so einem riesigen Hotel und habe mich riesig gefreut. Leider sind im Rio Suites Hotel Renovierung im Gange, deshalb wohl dieser günstige Preis. Direkt über unserem, renovieren sie ein Zimmer und starten mit den Bauarbeiten schon um 4 Uhr morgens. Wenigstens bekommen wir nach der Beschwerde einen Gutschein fürs Frühstück.
Ein Highlight unseres Vegas trips ist das Wasserspiel am Bellagio. Als dazu noch Time to say goodbye läuft, bekommt man fast Tränen.
Unser letzter Abend in Las Vegas verbringen wir mit feinem Essen in einem koreanischen Restaurant und danach im Casino. Das Adrenalin steigt und wieder haben wir Glück und gewinnen. Um die weitere Reise zu finanzieren reicht es leider nicht aus. :-) Aber das Hotel ist bezahlt! Vor allem aber hatten wir Spass in Vegas, freuen uns jetzt aber auf unseren Van und die Natur.
California
Wir erreichen den Staat Kalifornien. In Agnes Cove auf einem Camping übernachten wir. Dort lernen wir nette Nachbaren kennen, beobachten Fischotter und machen einen kleine Spaziergang. Nicht weit befinden sich die ersten Mammutbäume. Frühmorgens treffen wir da ein und fahren gleich durch die mächtige Baumlandschaft. Den Big Tree besuchen wir als erstes, 87 Meter hoch, 22 Meter Umfang und über 1’500 Jahre alt. Man kommt aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Am Strassenrand sehen wir dann auch noch Hirsche.
An der Lost Coast fühlen wir uns ebenfalls sehr wohl, einsam und ein fast unbebauter schöner Küstenabschnitt. Wir finden einen supercoolen, günstigen staatlichen Camping. Ausser einigen Wanderern hat es kaum Leute. Der Wind bläst über die Düne hinein und man hört die Wellen beim einschlafen, das liebe ich.
Wir verlassen die Lost Cost über eine weitere kurvige und bergige Strasse und kommen in den Humbold Redwood. Ein leichter Wind weht durch den Wald und die Bäume knarren als würden sie mit uns sprechen. Es ist ein magischer Ort.
2 Nächte verbringen wir in Cleone, auf einem State Park Camping, diesmal ein teures Exemplar. Aber es ist der günstigste den wir finden konnten und es gibt noch freie Plätze. Überall fliegen Kolibris rum, Rehe kommen durch die Büsche und freche Eichhörnchen werfen einen Blick in unseren Camper.
Wir sind auf dem Weg nach San Francisco, fahren über trockenes, verbranntes Farmland und Weinanbaugebiete.
Ausserhalb San Franciscos in Richmond, übernachten wir auf einem Parkplatz, bei einem Freund von Yannick. Wir besuchen die Universität Berkley, vor allem von der schönen Bibliothek bin ich extrem angetan. Ansonsten fühlen wir uns hier ziemlich alt.
In San Francisco besuchen wir alle möglichen Sehenswürdigkeiten. Vom Coit Tower haben wir eine tolle Sicht auf die Stadt, Alcatraz und die Golden Gate Bridge. Als nächstes geht es hinunter nach North Beach und zur Lombard Street.
Die berühmte Strasse die im Zickzack den Hügel runter geht, inmitten vieler bunten Blumen. In der Nähe finden wir ein authentisches Italienisches Restaurant mit einer super leckeren Pizza und ultra netter Bedienung. An der Fisherman’s Warf treffen wir vor allem auf Touristenscharen und Diebe. Glücklicherweise haben wir unser Auto nicht hier geparkt sondern sind mit den öffentlichen Verkehrsmittel in die Stadt gekommen. Mitten an der belebten Touristenstrasse sind die Heckscheiben der Mietauto zerschlagen und die Touristen stehen verzweifelt neben den Autos. Mit dem Cable Car geht es zurück zur Bahnstation. Was für ein Erlebnis! Da vergessen wir gleich die negativen Seiten der Stadt wieder. Nun haben wir alles gesehen was wir wollten, ausser eins. Bevor wir San Francisco verlassen, wollen wir die Golden Gate Bridge bei Sonnenaufgang sehen. So ziehen wir früh am nächsten Morgen los nachdem wir uns schweren Herzens verabschiedet haben von J. In Richmond ist der Himmel noch Sternenklar. Aber bei der Brücke hat es dichter Nebel, der sich auch nach Sonnenaufgang nicht verzieht. So fahren wir über die berühmte Brücke durch SFO weiter.
Es ist Labour Day und als wir ankommen ist der Woodward Camping bis auf den letzten Platz besetzt und am nächsten Tag sind wir dann ganz alleine. Auch auf dem Don Pedro Camping am See sind wir alleine und bleiben gleich 3 Nächte. Wir liebe die Umgebung und geniessen die Abkühlung im See. Aber leider ist es nicht der einzige Grund warum wir bleiben. Unsere Dusche ist defekt. Wir versuchen einen Ersatz aufzutreiben, was hier unmöglich ist. Wir müssen das Teil von der Schweiz bestellen und die nächsten Wochen nach anderen Duschmöglichkeit suchen.
Um den Yosemite Nationalpark zu besuchen stehen wir um 4 Uhr morgens auf und fahren über die stockdunkle kurvige Strasse bis wir den berühmten El Capitan sehen. Bei dem Tunnel View bleiben wir bis die Sonne gegenüber dem El Capitan aufgeht. Als wir direkt unter dem bedeutenden Kletterfelsen durchfahren, wird mir leicht übel bei dem Gedanken das man hier freiwillig hochklettert. Die Wanderung dagegen zum Vernal Fall ist zwar an einigen Stellen steil, aber völlig schwindelfrei. Die Aussicht auf den Wasserfall ist die Wanderung und das Schwitzen wert.
Nach der kaputten Dusche, spinnt nun auch noch die Wohnbatterie. Sie lädt nicht mehr und Yannick ist mit seinen Gedanken nicht bei der schönen Landschaft im Yosemite, sondern bei der Problemlösung. Zum Glück ist es dann nur eine Sicherung, die wir im nächsten (200km entfernten) Autogeschäft finden.
Wir übernachten beim Millerton Lake, in der nähe von Fresno, ebenfalls wieder ganz alleine. Wenn man die süssen Ziesel nicht mit zählt. Die immer um Essen betteln kommen oder den Abfall plündern und sogar die Bananenschalen mampfen.
Von hier aus fahren wir zum Sequoia Nationalpark. Ein ziemlich grosser Umweg, der sich aber lohnt. Hier gibt es die Sequoia Bäume, die wie die Redwoods eine Art der Mammutbäume sind. Bevor wir zum Camping in Hume Lake fahren, besuchen wir den General Grant. Es ist heiss im Wald und duftet einfach wunderbar. Wenn man die riesigen Bäume besucht, bleibt einem einfach der Mund offen stehen.
Am nächsten Tag besuchen wir noch frühmorgens den General Sherman Tree. Der voluminöseste lebende Baum der Erde. Sein Alter wird auf etwa 1900 bis 2500 Jahre geschätzt.
Vom Grössten Baum geht es in die Wüste. Was für ein Kontrast!
In der Nähe der Stadt Mojave stehen wir über Nacht nahe der Strasse. Einige Joshua Trees stehen in der Wüste, sie sehen für mich aus als wären sie eine Mischung von Palme und Kaktus. Das Gewächs ist völlig anders als der Riesenmamutbaum vor dem wir noch vor wenigen Stunden gestanden sind. Aber nicht minder faszinierend. Wir schauen uns den Sonnenuntergang an, danach wird es richtig spannend. Die vielen Windräder blinken über die langen Hügelketten wie ein riesiger Weihnachtsbaum und in der Ferne leuchtet die Millionenstadt Los Angeles.
Dann geht es ab ins Mojave Nature Perseve. Nicht ganz einfach herauszufinden wo man hinfahren kann und wo nicht. Vor einigen Wochen nämlich wurde die Wüste von einem Hurricane geflutet. Das berühmte Dead Vally ist deswegen noch immer gesperrt und nicht zugänglich. Aber auch hier dürfen wir die Wüste erleben. Wir schauen uns einen Lava Tube an, also eine Höhle aus erloschener Lava. Ganz in der Nähe dürfen wir offiziell und gratis Übernachten. Niemand ist hier...
Diesmal sieht man nachts in weiter ferne die Lichter von Las Vega und den schönen Sternenhimmel. Am frühen Morgen, bevor es wieder heiss wird, besteigen wir einen kleinen Vulkan. Wir lieben die Wüste! Sie ist keinesfalls leer, wie man es im ersten Moment vielleicht denkt und sieht. Denn wenn man genauer hinschaut, sieht man kleine farbenprächtige Blumen, stachelige Eidechsen und kleine Springmäuse. Und was für eine Aussicht; Sanddünen, trockene Lavafelder, Hügel und ein strahlend blauer Himmel.
Wir fahren über die holprige Strasse zurück bis zur Teerstrasse, die mitten durch den Park führt. Bei einer Baustelle warten wir geschlagene 15 Minuten, ohne das auch nur ein Auto entgegenkommen würde. Aber das macht nichts, wir führen eine nette Unterhaltung mit einem Arbeiter. Auch bei einer grossen Düne machen wir nochmals einen Halt, langsam wird es heiss und wir wandern nicht mehr allzu weit.
Und nun, von der leeren Wüste, auf ins schillernde Las Vegas!
Oregon
Wir fahren weg von der Küste und entlang des Columbia River. Das Wetter ist schön und eine leichte nebelgischt hängt über der Landschaft. Der Columbia River bildet die natürliche Grenze zwischen den Staaten Washington und Oregon. Wir fahren an Portland vorbei immer Richtung Osten. Als wir die Küste verlassen waren es 20 Grad Celsius, in Portland sind es schon 40 Grad! Unser Ziel ist Hood River am Columbia River die sogenannte Kite Hauptstadt der Welt!?
In Hood River angekommen packe ich sogleich alle meine Kite Sachen und gehe sogleich Kiten. Zu lange ist es her das ich das letztemal gekitet habe, über ein Jahr. Der Wind ist gut und das Wasser angenehm warm, so das ich keinen Wetsuit tragen muss. Nach meiner Session hängen Kidu und ich noch einwenig am Kitestrand und beobachten die Leute. Was uns zur diesjährigen Kitebademode auffällt sind die Stringtangas die die Frauen während des kitens tragen. Wir fragen uns ob das Praktisch und Sicherheitstechnisch so durchgeht?
Wir essen am Spot noch zu Abend und suchen uns einen Schlafplatz, leider darf mann am Kitestrand nicht übernachten. Wir finden einen Platz und legen uns schlafen, bei 36 Grad Celsius, es wird eine lange Nacht.
Der Columbia River ist 1’953km lang und wird an 19 Stellen gestaut. Durch die Schlucht die entstanden ist gibt es an sonnigen Tagen einen Thermischen Effekt, die heisse Luft in der Wüste im Landesinnern steigt auf und zieht durch die Schluchten, kalte Luft vom Pazifik zieht Landeinwärts. Darum eignet sich dieser Fluss an einigen Stellen zum Kiten, Surfen oder Segeln. Vor allem um die Stadt Hood River eignet es sich am besten. Definitiv ist Hood River nicht die Kitehauptstadt der Welt, da gibt es andere namhafte Orte die den Spirit vom kiten mehr leben.
Am nächsten Tag regnet es und wir ziehen weiter Richtung Osten. Der Kontrast von Küste zum Landesinnern wird immer extremer, alles ist Braun und verbrannt und wird immer wie mehr zur Wüste. In Rufus Landing ist der nächste Stop. Dort bleiben wir auch um zu Kiten. Wir befreunden uns mit unseren Kanadischen Nachbarn aus Quebec die sehr nett sind. Ihr Sohn Isaac findet einen lebenden 10kg Lachs am Ufer des Flusses, wahrscheinlich hat er einen Wirbelsäulen Bruch erlitten verursacht durch einen Foil Kiter der ihn mit seiner langen Fine getroffen hat. Kurzerhand wird er filetiert und unter allen Leuten verteilt. Schmeckte ausgezeichnet.
Als der Wind abschlafft fahren wir weiter zum Mount Hood. Leider kommt jetzt auch der Rauch der umliegenden Feuer und alles erstickt im Nebel. Die Luftqualität wird immer wie schlechter und wir entscheiden uns zurück an den Kitspot in Rufus Landing zu gehen und dort zu Kiten. Da der Wind hier bläst ist auch der Rauch weg.
Uns zieht es wieder an die Küste quer durch Portland an der grossen Stadt vorbei, wir stoppen nicht um uns die Stadt anzuschauen und fahren weiter. Grosse Städte werden zur Tortur, alles ist stressig und die Sorge um unser Heim wird immer wie grösser da wir alles was wir besitzen in unserem Camper haben und uns die Angst immer verfolgt das Balu ausgeraubt wird.
Am Abend finden wir einen State Camping ohne Service für 10 Dollar, er liegt an einer grossen Sanddüne wo die Einheimischen mit so genanten ATVS und Buggys rum heizen… Unsere Nachbaren sind von unserem Camper und unserer Herkunft sehr angetan und laden uns spontan ein eine Runde mit einem ihrer Buggys zu machen ein und wir sagen ja. Es war sehr spassig und eine unerwartete Abwechslung.
Immer der Oregonküste entlang Richtung Süden fahren wir weiter bis wir in der Grossstadt Newport ankommen. Leider sind alle Campings ausgebucht da immer noch Sommerferien sind. Wir sehnen die Zeit herbei wo die Leute wieder Arbeiten und die Kinder zur Schule müssen. Durch einen Zufall entdecken wir den Hafenteil von Newport, ein lautes komisches Geräusch schalt aus der Ferne, es sind Seelöwen. Wir fahren so nahe wie wir können und gehen zu Fuss auf ein Pier wo wir von oben herab auf einen riesigen Fleischberg von Seelöwen herabschauen können. Es ist herrlich und unterhaltsam zugleich die vielen Seelöwen zu beobachten. Sie kämpfen um jeden Zentimeter und schenken sich nichts um den letzten Platz auf dem Schwimmponton zu ergattern, einfach nur lustig. Wir holen ein Eis und beobachten meine Artgenossen für eine lange Zeit. Teilweise halten sie den Kopf von der Schwimminsel ins Wasser und schlafen sogar mit dem Kopf unter Wasser und heben ihn für jeden einzelnen Atemzug, einfach köstlich! Am nächsten Morgen gehen wir gleich noch einmal weil wir so angetan waren und geniessen ganz alleine mit den Seelöwen ein Kaffe.
Wir setzen unsere Fahrt Richtung Süden fort und geniessen einer der wunderschönsten Küsten der Welt. An einem Rastplatz entdecken wir sogar Grauwale und schauen ihnen beim tummeln zu, ich bin überrascht wie klein sie im Gegensatz zu einem Buckelwal sind. Wir stoppen immer wieder und geniessen die Aussicht und die vielen Grauwale. Leider sind wir in einer sehr Wildcamping feindlichen Umgebung mit NO Schildern, das heisst No over night camping oder auf Deutsch, du darfst hier nicht Gratis schlafen. So finden wir am späteren Abend 30km im Landesinnern eine nette Wiese mit Toiletten und bleiben gleich für zwei Tage und erledigen unsere Wäsche und sonstige Pendenzen.
Ein Gastbeitrag von Yannick Ammon
Washington State
Spät kommen wir am Hafen in Port Angeles, USA an.
Wir fahren zum Walmart, nicht weil er bis um 11 Uhr abends geöffnet hat, sondern um dort auf dem Parkplatz zu übernachten. Denn die meisten Walmarts in Nordamerika erlauben das Parken und Übernachten vor dem Laden.
Nachdem wir morgens doch noch bei Walmart eingekauft haben geht es weiter bis zum Kahowya Camping. Der befindet sich gefühlt mitten im Dschungel.
Wir sind unterwegs nach Forks. Wer die Vampirgeschichten „Twilight“ kennt oder die Filme gesehen hat was wovon ich rede.
Auf dem South Beach Camping haben wir Glück und können noch einen Platz ergattern. Die anderen Campings die wir an der Küste des Olympic Nationalpark besichtigt haben sind voll, weil wir wie immer nicht vorausgebucht haben. Da bleiben wir gleich 4 Nächte übers Wochenende und an Yannicks Geburtstag. Das
Meer ist rau und bringt viele kalte Luft und hohe Wellen. Riesiges Schwemmholz liegt am Ufer. An einer Flussmündung gehen wir fischen. Eine doofe Möwe verfängt sich in der Schnur, am hacken hat Yannick aber nichts. Ich mag die Pelikane, wie sie in Formation übers Wasser fliegen. Oder wenn man ihnen beim fischen zuschauen kann. Auch der Sonnenuntergang hier ist ein Schauspiel. Da wir an der Westlüste sind, versinkt sie farbenfroh im Meer. Wie immer um Yannicks Geburtstag rum, kann man Sternschnuppen bestaunen und die Gelegenheit ergreifen sich etwas zu wünschen.
Das Wandern im Hoh Regenwald, ist super. Da wir morgens aber nicht in die Gänge gekommen sind, mussten wir 45 Minuten für einen Parkplatz anstehen. Aber im Wald verteilen sich die vielen Leute ganz gut. Die Moos bewachsenen Bäume und das Farnenmeer gefallen mir sehr. An keinem Ort der USA fällt soviel Regen wie hier, sensationelle 4’000mm im Jahr. Wir haben Glück und es fällt kein Tropfen, dafür ist es zum wandern schon ein wenig warm mit über 30 Grad. Am schönen Ruby Beach gibt es auch ziemlich viele Leute. Trotzdem schauen wir uns kurz um.
Nach 5 Tagen verabschieden wir uns von den nette Campinggastgebern und fahren weiter. Unterwegs gibt es ein Stopp beim Lake Quinault und der grösste Fichte der Welt. Sagenhafte 58 Meter hoch und 1’000 Jahre alt. Natürlich stehen da nicht Meter sonder 191 Fuss... Ebenso wie die Geschwindigkeitsangaben in Meilen sind und Liter sind dann Galonen. Ob ich mich je daran gewöhnen werde unterwegs? Zum Glück hilft mir da eine tolle App beim umrechnen und unseren Mercedes kann man gleich auf Meilen umschalten.
Auch ein Bummel machen wir in Westport. Ein cooles kleines Fischerdorf. Genauso habe ich mir ein amerikanischer Küstenort vorgestellt.
In North Cove campieren wir am Strand. Ganz kurz strecke ich die Füsse ins Wasser, es ist eisig. Nicht aber für unsere schwedischen Nachbarinnen, die zwei gehen fröhlich baden. Im Gegensatz zu uns kommen sie ja aus dem hohen Norden. Wir lachen gemeinsam über die ewige Verwechslung von „Switzerland“ und „Sweden“.