Panama
Grenze:
Panama ist unsere Endstation auf dieser Reise. Vor einigen Wochen haben wir für Balu das Schiff gebucht um ihn nach Europa zurück zu bringen. Dazu haben wir uns schon vor einer Weile entschieden (In den Specials mehr zu dieser Odyssee). Jetzt sollten wir uns langsam auf die Socken machen um nach Panama zu kommen. Deshalb stehen wir hier seit Stunden an der Grenze. Die Schlange ist endlos lang, drei volle Busse sind vor uns hier angehalten. Normalerweise geht das Ausreisen immer zackig, ausser heute (oder in Nicaragua, aber das ist eine andere Geschichte).
Jedenfalls stehen wir an praller Sonne und warten auf unseren Ausreisestempel. Aber wenn man so kurz vor Ostern, es ist Gründonnerstag, unterwegs ist, ist das eben so.
Glücklicherweise geht auf der Panamaseite alles einwenig schneller. Ausser das wir an ungefähr 4 verschiedenen Schaltern irgendetwas bezahlen müssen.
Als wir nach 5 Stunden endlich am Meer stehen, atmen wir erst einmal durch und fahren dann hoch in die Berge. Es ist einwenig kühler und die Sonne versteckt sich hinter grossen Gewitterwolken. Regen gibt es aber wieder keinen.
Las Lajas
Von den Bergen runter wird es in Las Lajas wieder heiss. Aber das macht nichts, den hier gibt es einen wunderschönen !Campingplatz! direkt am Strand. Und ja es ist ein richtiger Camping, kein Parkplatz neben einem Hotel oder Restaurant. Der Strand ist lang und mit Palmen gesäumt. Wir vergessen der Stress mit Grenze, Fähre und Heimflug und lassen nochmals richtig dir Seele baumeln. Das Meer ist angenehm warm, die Vögel und Insekten sind so leidenschaftlich, das man die Brandung fast nicht mehr hört. Der Nachthimmel ist voller Sterne und ab und an kommt ein Glühwürmchen vorbei.
Roy der Besitzer des Platzes lädt uns kurzerhand zu seiner Geburtstagsparty ein. Da der Strom mal wieder ausgefallen ist, bringen wir unsere Lichterkette mit, durch die kleine Powerbank betrieben, beleuchtet sie das Fest in angenehmen Licht.
Eine nette Holländische Familie teilt mit uns den grossen Platz ansonsten ist niemand da. Am Ostersonntag kommen einige Einheimische, dann wird es wieder ruhig. Plötzlich kommen alle gleichzeitig. Je südlicher wir kommen, desto öfters treffen wir wieder die selben Overlander. Mit den anderen Reisenden kommt aber auch ein bisschen der „Reisestress“ zurück, denn es gibt reichlich Diskussionsstoff. (Specials)
El Valle de Anton
In El Valle de Anton ist die Umgebung sehr schön und der Camping auch. 38 Arten Vögel leben hier, erzählt uns Mario, der Campingplatz Besitzer, er hat in Kanada Biologie studiert. In der Nähe gibt es Wanderwege und Wasserfälle. Im Fluss gleich nebenan leben die Schnappschildkröten. Aber das spannende am Anton Valley ist eigentlich, das es sich in einem erloschenen Vulkankrater befindet.
Auch unsere Reisefreunde, Jost, Michelle, Heinz, Kamille und Veronic sind hier. Wir geniessen die Zeit zusammen und kochen Abends gemeinsam. Nun fängt aber auch die Regenzeit einwenig an. Wir sind im Dorf unterwegs zum einkaufen für das gemeinsame Abendessen, als ein Gewitter losbricht. Trotzdem freuen wir uns über den Regen. Das Ende der Trockenzeit wird von vielen Einheimischen ungeduldig erwartet. Wo kein Dschungel ist, ist es sehr trocken, seit Mexiko. Auch hat ja der Panamakanal zu wenig Wasser.
Panama City
Panama hat 4 Millionen Einwohner und die Hälfte davon lebt hier.
Natürlich hat die Stadt einiges zu bieten, aber hauptsächlich müssen wir viel erledigen. Deshalb verbringen wir insgesamt 4 Nächte hier. In der Stadt ist es sehr heisse und das Hotel und Uber lohnt sich.
Wir schauen uns Casco Viejo an, dies ist das historische Viertel von Panama-Stadt. Ausserdem spazieren wir der Promenade entlang.
Mir gefällt besonders der Panamakanal. Wir besuchen die Mirasflores Schleusen. Die Aussichtsplattform bietet einen außergewöhnlichen Blick auf den Betrieb des Kanals. Es ist faszinierend die Fahrt der Schiffe durch die berühmten Schleusen aus nächster Nähe zu beobachten. Aber auch die Infos im IMAX Film und die horrenden Zahlen finden wir spannend. Leider erfahren wir erst später das die Cocoli Locks wohl besser gewesen wären, weil dort die grössten Frachtschiffe durchfahren.
Kaum entfernt man sich von Touristenattraktionen in Panama-Stadt wird die Armut deutlich sichtbar.
Auch mag ich liebe dir Natur in Panama, die ein kleines Paradies ist, als die grosse, laute und schmutzige Stadt.
Jungle Eco Reserve am Lake Gatun
Ein letztes mal hören wir die Brüllaffen und können den Glühwürmchen zuschauen. Auch ein Faultier schläft in der Nähe in einem Baum. Es gibt einige kleine Wanderwege durch den Dschungel. Die Luftfeuchtigkeit übrigens liegt bei 80% und man überlegt es sich zweimal ob man so durch den Dschungel wandern will.
Dann wird es Zeit zum Aufbruch.
Costa Rica
kennen wir ja schon von unsere Weltreise 2012/13. Trotzdem hält das Land noch einige Überraschungen für uns bereit.
Gleich nach der Grenze fahren wir auf einen schönen Campingplatz.
Als würde man in einem Zoo parken, nur das alle Tiere wild sind. Im Fluss nebenan leben die Krokodile, in der Palme neben einem Bungalow hat es sich ein Faultier bequem gemacht und im Mangobaum neben dem Restaurant sind die Affen. Die fressen genüsslich die unreifen Früchte und turnen im Baum rum. Von den Menschen lassen sie sich nicht gross stören.
Neben unserem Camper kommen die Kolibris den Nektar der Blumen trinken.
Ein kleines Paradies.
An die Hitze gewöhnen wir uns langsam, bei 25 Grad finden wir es schon kühl. Aber campen ist manchmal nicht so einfach bei den Temperaturen. Den Gasherd benutzen wir kaum mehr zum kochen. Glücklicherweise gibt es hier eine Aussenküche, was aber wirklich eine Ausnahme ist.
Den Arenal See und Los Heroes kennen wir schon von unserer ersten Reise.
In der Hoffnung das es Raclette gibt fahren wir nochmals hin. Die Enttäuschung ist gross, da das Restaurant vorübergehend geschlossen ist. Aber die Umgebung ist natürlich noch genauso schön geblieben wie wir es in Erinnerung haben.
Wir bekommen auf dem Grundstück des Hotels einen gemütlichen Platz zum Campen. Auch den Pool dürfen wir benutzen.
Die Aussicht auf den See und Hügel ist sehr schön und es sieht aus wie in der Schweiz. Denn in Los Heroes wird auch Pequeña Helvecia genannt, die kleine Schweiz. Es gibt Chalets, einen grossen Bauernhof, Schweizer Kühe und auch eine kleine Kirche.
Wenn ich das Foto mit unserem Camper drauf per WhatsApp verschicken würde, so würden alle denken wir wären wieder in der Schweiz.
Glücklicherweise stehen wir etwas abseits der Reisegruppe von Seabridge, da ist nämlich 1 Gruppe mit 18 Campern gemeinsam auf der Panamericana unterwegs.
Nach einer Nacht reisen wir weiter, 5km von Puerto Viejo de Sarapiqui entfernt, finden wir wieder einen Platz zum stehen. Auch hier werden Zimmer vermietet aber gerne bleiben wir in unserem eigenem Zuhause mitten im Dschungel. Es gibt auch hier einen Fluss, diesmal ohne Krokodile, so das wir uns eine Abkühlungen gönnen können. Der Fluss ist aber reichlich belebt, ein Schwarm kleiner Fische knabbert an uns und die grösseren Forellen lassen sich von unserer Anwesenheit auch nicht wirklich vertreiben. Während wir im Fluss baden turnen wieder Affen am Ufer in den Bäumen rum.
Natürlich gibt es auch hier wieder viele Vögel und sogar Tukane kommen vorbei. Und die Glühwürmer abends tanzen wie kleine Gewitter durch die Bäume. Wunderschön! Pura Vida wie man hier sagt, pures Leben!
Francisco, der Besitzer des Grundstücks, ist super super nett und gibt sich mühe langsames und einfaches Spanisch mit uns zu sprechen. Wir werden auf ein Glas Zuckerrohrsaft eingeladen. Das Zuckerrohr wächst ganz in der Nähe und wird von Hand geerntet. Das Zuckerrohr presst er mit Yannicks Hilfe durch eine handbetriebene Presse und heraus kommt der süsse Saft. Er bringt uns noch gegärte und eingelegte Früchte und einen selbstgebrannten Rum. Auch zeigt er uns noch sein wunderschönes Haus, sehr offen, aus Holz und einfach mitten im Dschungel. Die Küche ist draussen.
Der nächste Ort an den wir fahren heisst auch Puerto Viejo, aber in Limon.
Das war unser Lieblingsort als wir das Erstemal in Costa Rica waren. Aber wie es eben so ist, wenn man nach 12 Jahren zurückkehrt. Es hat sich viel verändert… Wir mögen den Ort nicht mehr. Wir werden mal wieder daran erinnert das der Tourismus eben auch seine Schattenseiten hat.
Ostern steht vor der Tür und wir wissen das dies eine schlechte Zeit ist um die Grenze nach Panama zu überqueren. Warum wir es trotzdem tun und wie es so gelaufen ist, lest ihr beim nächsten Mal.